Samstag den 25.11.2017
Gegen 16:00 Uhr kamen 26 Schützenbrüder und Schützenschwestern zusammen um gemeinsam die Vereinsmeisterschaft auszuwerten und das Herbstfest zu feiern. Die diesjährige Veranstaltung wurde mit einem Böllerschuss aus der Vereinskanone eröffnet.
Der Nachbau eines historischen Schiffsgeschützes hat bis zu diesem Tag einen langen Weg hinter sich. Gestiftet wurde es vom Schützenbruder Ulrich Dahms aus Berlin. Die Bereitschaft hierzu war schon einige Jahre bekannt, bis der Beschluss des Vorstandes, die Kanone in das Inventar aufzunehmen, endgültig war. Immerhin, es ging um eine Kanone im stolzen Kaliber von 64 mm und nicht um eine Kurz- oder Langwaffe für den Verein. Die Suche nach einer kostengünstigen Transportmöglichkeit von Berlin nach Grimmen nahm wiederum einige Zeit in Anspruch. Dann stand das Geschütz lange auf dem Flur der Mehrzweckhalle herum, bis sich Schützenbruder Gunther Grimmberger dazu bereit erklärte, die stark verwitterte Lafette der Kanone aufzuarbeiten bzw. weitgehend zu erneuern (das Gerät war in seiner Heimat Berlin leider lange Zeit der Witterung ausgesetzt gewesen, was man allen Teilen anmerkte). Für die Lafette wurden extra Eichenbohlen in 6 cm Stärke von einer lokalen Tischlerei besorgt und die Beschläge teils wieder verwendet und teils neue Beschläge nach historischem Vorbild angefertigt. Auch das Rohr musste komplett überarbeitet werden, bis es den aktuellen sicherheitstechnischen Erfordernissen entsprach.
Es wurde unter anderem mit Perkussionszündung ausgerüstet. Diese Überarbeitung übernahm eine Fachfirma, die Kosten dafür wurden von der Firma Waffenservice Paul in Reinberg gesponsert. Die gesponserten Gesamtkosten (Lafette und Rohr) für das Geschütz beliefen sich auf rund 1000 Euro. Es entstand ein optisches Schmuckstück. Nun stellte sich sogleich die Frage, warum nur Deko? Schützenbruder Gunther Grimmberger, der im Besitz eines Schwarzpulver- und Böllerscheines ist, informierte sich mit Hilfe verschiedener Medien über eine gültige Beschussbescheinigung. So gingen wieder einige Monate ins Land. Als ein geschäftlicher Termin, eines Schützenbruders in der Nähe von Suhl und die Kapazitäten des Staatlichen Beschussamtes dort eine Übereinstimmung ergaben, konnte nun die letzte Hürde überwunden werden und das Rohr bekam den Böllerbeschuss. Der PSV Grimmen ist nun im Besitz einer Kanone, mit der man zu gegebenen Anlass und bestimmten Traditionsveranstaltungen feuern darf. Unter den Mitgliedern, die sich besonders für diese Sache engagierten wurde als Name „Claudia von der Waldschenke“ ausgewählt. Claudia durfte sich dann erstmals am 25.11.2017 lautstark zu Wort melden (siehe Bild) und verwandelte anlässlich ihrer Namenstaufe anstandslos beim ersten Versuch 100 g Böllerpulver in Lärm, Rauch und einen ansehnlichen Feuerstrahl – der zünftige Abschluss einer langen Geschichte.
Das Treffen begann also nach dem Böllerschuss. Sportleiter Gerhard Krüger machte einige Ausführungen zu den Ergebnisprotokollen. Davor lobte er namentlich einige Schützenbrüder und Schützenschwestern, die sich mit ihrer Einsatzbereitschaft bei der Vorbereitung und Durchführung der diesjährigen Vereinsmeisterschaft besonders verdient gemacht haben. Mit 141 Starts war die Beteiligung im Rahmen der vergangenen Jahre. Um nicht den ganzen Abend die Platzierungen zu verlesen beschränkte sich Schützenbruder Krüger auf die Bekanntgabe der Vereinsmeister. Die davon Anwesenden konnten unter Applaus ihre Meisternadeln entgegen nehmen. Zu bemerken wäre in diesem Zusammenhang, dass es den Titel „Vereinsmeister“ nur ab 5 Starter in einer Disziplin und Altersklasse gibt, ansonsten ist der Sieger eben „Vereinsbester“. Natürlich konnten alle anderen Einsichten in das Ergebnisprotokoll nehmen, wovon auch reger Gebrauch gemacht wurde. Anschließend wurde das Buffet eröffnet, es gab lecker Nudelsalat, Reitersuppe und Würstchen. Dazu trank man das eine oder andere Bierchen und hier und da einen „Kurzen“. Natürlich wurde an den Tischen, wie immer, so manche Geschichte über Erfolg oder Misserfolg bei der Durchführung der Meisterschaft zum Besten gegeben. Es wurde viel gelacht, aber auch konstruktive Gespräche, über noch kommende Wettkämpfe, ihrer Vorbereitung und Teilnahme wurden geführt. Gegen 19:00 Uhr machten sich dann die Meisten auf den Heimweg.