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Westernschützen des PSV bei der Europameisterschaft 2023 erfolgreich

Howdy Westernfreunde.

Hier ein kurzer Bericht mit vielen Bildern von der Europameisterschaft 2023 im Westernschießen und Wild Bunch (97/11).
In der zweiten Augustwoche des Jahres 2023 machten sich 12 Westernschützen aus Mecklenburg-Vorpommern auf den Weg nach Philippsburg (Baden-Württemberg). 4 von denen sind Mitglieder des PSV Grimmen.

Abbildung 1: Teilnehmer „Nordlichter M-V“ EM Western 2023

Der Track war nicht sonderlich beschwerlich und gefährlich. Kutschiert wurde in gummibereiften und klimatisierten Reisewagen, mit reichlich Pferdestärken. Indianerüberfälle waren auf der befriedeten Reiseroute von vornerein nicht zu erwarten.

Gleich nach der Ankunft sammelte sich der zersplitterte Konvoi (einige Pferde waren doch nicht so stark) und bildete mit seinen Blechkutschen eine Art Wagenburg. Wer will schon auf seinen gewohnten Komfort verzichten?

Abbildung 2:  Camping

Im Zentrum dieser Burg wurde dann doch noch ein Zeitgenössisches Weißzelt, als Nachtlager aufgebaut.

In gemütlicher Runde wurde das Essen zubereitet. Keiner musste auf die Jagd gehen. Die Steaks und Cerealien konnten frisch oder tiefgefroren im Discounter erworben werden. Auch der eine oder andere Brandwein und Whisky wurde eingeschenkt.

Abbildung 3: gemeinsames Abendessen

Am Dienstag starteten dann 8 der 12 Teilnehmer an der EM im Wild Bunch. Leider wurde, bei der Sieger- Cérémonie am Mittwochabend, keiner der Schützen, bei der Ehrung der ersten 5, nach vorne gerufen. Waffenstörungen und viele Fehlschüsse verhinderten Erstplatzierungen.

Am nächsten Tag, dem Donnerstag, folgte dann die Europameisterschaft im Cowboy Action Schießen. An drei Tagen mussten 12 Stages (je 4 am Tag), in Zwei Schichten, absolviert werden. Das klingt kompliziert, war es aber nicht. Die Ausschreibung für 360 Cowboys und Cowgirls und die Schießanlage in Philippsburg machten es aber möglich, dass jeder Starter seine Ziele beschießen konnte. Die Anforderungen an Mensch und Ausrüstung waren hoch. Zu Zeiten des Wilden Westens wurden wohl kaum ca. 320 Schuss an drei Tagen abgegeben (eher in Jahren).
An diesen Tagen konnten sich die „Nordlichter“ 8 mal unter den ersten Fünf behaupten.

Abbildung 4: Abendveranstaltung Days of Truth 2023 360 Teilnehmer

Während der Siegerfeier am Samstagabend wurden die ersten zehn Platzierungen öffentlich bekannt gegeben, daraufhin wurden die ersten 5 aufgerufen nach vorne zu kommen um Preise oder Urkunden zu empfangen. Unter ihnen 4 Cowboys des PSV Grimmen:

Abbildung 5: Europameister Martin Görß EM Western 2023 – 1880 Nitro

Abbildung 6: 2. Platz Gerd Müller EM Western 2023 – Duelist

Abbildung 7: 4. Platz Adrix Patzak EM Western 2023 – 1870

Abbildung 8: 7. Platz Jan Tippelt EM Western 2023 – 1880 Nitro

Es war eine großartige Veranstaltung mit tollen Wettkämpfern die sich alle gegenseitig unterstützten.

Abbildung 9: Posse 15 (von 24) Days of Truth 2023

Für die „Nordlichter“ aus MV ist es ein Bedürfnis auch an der kommenden Europameisterschaft, 2024 in Schweden, teilzunehmen. Die Buchungen hierfür sind bereits erfolgt, auch hier war das Match bereits wenige Tage nach Eröffnung des Anmeldportals ausgebucht. Bis zum Juli nächsten Jahren heißt es also fleißig trainieren, und an vielen kleineren Western- Meisterschaften teilzunehmen um sich immer weiter zu entwickeln und die persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verbessern. Dann kann auch dort das vielstimmige „Yeehaaw“ erklingen.

Abbildung 10: Gürtelschnalle als Siegertrophähe Europameister Martin Görß

Ein Wochenende wie im Wilden Westen (Baltic Sea Jamboree 2017)

Platzierungen 2017 (PDF)
Over All
Mainmatch

Wild Bunch
Landesmeisterschaft LV 10 Westernschießen
Landesmeisterschaft LV 10 Wild Bunch

(Text vom Artikel aus der Ostsee-Zeitung: Grimmen und Umgebung, Dienstag den 13.06.2017, von Raik Mielke)

Sportliches Schießen und Leben wie zu Cowboy- und Cowgirl-Zeiten

Wie im Wilden Westen ging es am vergangenen Wochenende auf dem Grimmener Schießplatz zu. Der Polizeischützenverein (PSV) hatte zur bereits 20. Auflage des Westernschießens geladen. Zur „Baltic Sea Jamboree“ waren 30 Cowboys und Cowgirls in die Trebelstadt gereist, um ein Wochenende ganz im Stil des 19. Jahrhunderts zu verbringen.

Mit Cowboyhüten, Stiefeln und jeder Menge anderer western-typischer Details ausgestattet, gingen die Schützen in vier Klassen an den Start. Neben den traditionellen 1870-er,1880-er und 1890-er Klassen wurde in der 97/11-Klasse geschossen. „Jede Klasse hat ihre speziellen Eigenschaften, die durch die damalige Zeit geprägt sind“, weiß Jan Tippelt vom Polizeischützenverein zu berichten. Die neuere 97/11-Klasse ist hingegen eine Disziplin, die erst seit einigen Jahren in Deutschland geschossen wird. Hierbei greifen die Schützen rein geschichtlich die Zeit der mexikanischen Revolution (1910 bis 1920) und die erfolglose Jagd amerikanischer Truppen unter General Pershing nach dem Revolutionär Pancho Villa auf. Anders als bei den noch gestopften Revolvern der 1870-er Klasse, den Schwarzpulverpatronen der 1880-er Jahre oder den Nitropulverpatronen aus den 1890-er Jahren setzen die Schützen der 97/11-Klasse auf die bekannteste halbautomatische Pistole jener Zeit, den Colt Gouvernement 1911 und auf die Repetierflinte Winchester M 1897.
In den vier Klassen ließen es die Cowboys und -girls am Wochenende so richtig krachen und kämpften um möglichst fehlerfreie Durchgänge auf den Stationen und die Bestzeit im Parcours.
Wer jetzt aber glaubt, dass es beim Westernschießen lediglich um die Verwendung historischer Waffen geht, irrt gewaltig. „Jeder Westernschütze muss sich mit der Zeit, in der seine Waffen verwendet wurden, genau auseinandersetzen und sich neben Kenntnissen über die Verhaltensweisen und Lebensstile der amerikanischen Vorgänger auch bei der Kleiderwahl so identisch wie möglich an der Mode des 19. Jahrhunderts orientieren“, erklärt Jan Tippelt vom Grimmener PSV.

Martin Görß bei der Weltmeisterschaft im Cowboy Action Schießen in den USA

Martin Görß, in seiner Klasse, unter den „TOP 10“ bei der Weltmeisterschaft im Westernschießen

Martin Görß alias BALTIC LOBO

Martin Görß alias BALTIC LOBO

Für Martin Görß, vom Polizeischützenverein Grimmen, hat sich sein Kindheitstraum erfüllt. Vom 15.06. bis 06.07. 2016 reiste er in die USA um an der Weltmeisterschaft im „Cowboy Action Schießen“ (CAS) teilzunehmen. Die Planung für die Reise zum fünfunddreißigsten „End of Trail“ (Ende des Weges) begann schon im letzten Jahr. Vielerlei Papiere und Genehmigungen mussten eingeholt und beantragt werden, galt es doch mit den eigenen Waffen und Munition zu reisen. Begleitet wurde er von zwei weiteren Westernschützen aus Mecklenburg-Vorpommern. Uwe Schotte („SLICKY BONE“ / Wolgast) und Michael Schmidt („MECK STORM“ / Pokrent bei Gadebusch) waren vor fünf Jahren schon mal über den „Teich“ geflogen. Hinzu gesellte sich noch der Bruder von Uwe, Andreas Schotte („KEN NOTHING“ / Sachsen-Anhalt). Für dieses, sagen wir mal, vierblättriges Kleeblatt galt es nun bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Aber erst mal hinkommen.

Nach dem Check-In und der Zollkontrolle ging es mit der Lufthansa in 10 Stunden Flug von Frankfurt am Main nach Denver/Colorado. Hier wartete das schon gebuchte Wohnmobil auf die vier Reisenden. Ein im Vorfeld fein ausgeklügelter Zeit und Tourenplan half beim Vorankommen. Vor ihnen lagen jetzt 432 Meilen um an das erste große Wochenziel zu gelangen. Auf dem Wege dorthin kauften sie sich im Wal-Mart (Supermarkt) ihre fehlende Munition, da ihnen die Gesetze nur 5 kg Muni/Person gestatten, musste jeder ca. 250 Schrot- und 250 .44-40 Patronen kaufen. Die deutschen Wettkampfteilnehmer hatten sich vorgenommen eine Woche vor der Weltmeisterschaft an einem sogenannten „Warm up“ teilzunehmen. Wie jedes Jahr fand dieser Vorbereitungswettkampf in Cortez / Colorado statt. Die zehn Stages und ca. 70 Starter hier waren eine gutes Training, sozusagen zur Akklimatisierung. Außerdem konnten so die Funktionalität der Waffen, unter Wettkampfbedingungen, mit den in den USA gekauften Geschossen geprüft werden. Bei der „Revenge of Montezuma“ hat alles bestens geklappt. Lobo belegte den ersten und Ken den vierten Platz in der Klasse „Classic Cowboy“. Meck war der Beste und Slicky der Zweitbeste bei den Gunfighter. Ein erfolgreicher Auftakt in den Staaten. Dafür ernteten sie Anerkennung der dortigen Starter. Vor allen aber stärkte es das Selbstvertrauen für die nun folgende Weltmeisterschaft am Wochenende vom 23. bis 26.06. Also jetzt ging es von Cortez über Santa Fe auf die Founders Ranch in den Bundesstaat New Mexico.

Deutsche teilnehmer WM CAS 2016Die fünf deutschen Teilnehmer der Weltmeisterschaft im CAS 2016: Ein Treffen unter dem Eingangsportal der Founders Ranch,
(vlnr) „Ken Nothing“, „Hell Hound“, „Meck Storm“, „Slicky Bone“ und „Baltic Lobo“

Hier fand dieses Jahr die 35 Weltmeisterschaft statt. 613 Cowboys und Cowgirls versammelten sich für vier Tage um mit ihren Colts, ihrer Winchester und ihrer Flinte um gegeneinander anzutreten. In 12 Einzelwettkämpfen (Stages) wurde an drei Tagen gekämpft. Eingeteilt in 36 Possen zu ca.17 Schützen starteten die Teilnehmer in drei Schichten. Jeder von den 613 musste die Ziele auf den 12 Stages beschießen. Ihre Treffer oder Fehler und die Hinzurechnung der gebrauchten Zeit konnte somit direkt verglichen und ausgewertet werden. Die Teilnehmer an CAS- Wettkämpfen haben alle die gleichen Interessen, jeder erwartet in einer fairen und sportlichen Atmosphäre zu starten. Die Regeln der „Single Action Shooting Society“ in Amerika sind international bekannt, auch Martin Görß aus Grimmen hat schon außerhalb von Deutschland Wettkampferfahrungen gesammelt. Er ist mehrmaliger Deutscher Meister und den Titel des Europameisters erkämpfte er im Jahr 2006. Demzufolge hatte er keinerlei Befürchtungen vor der WM, „wenn nur die Waffen durchhalten“

Momentaufnahme Martin Görß WM CAS 2016

Momentaufnahme auf einer von 12 Stages „BALTIC LOBO“

Und sie hielten durch. Auch die Munition funktionierte problemlos. Ein „clan match“- den ganzen Wettkampf ohne Fehler (miss) zu schießen- schaffte aber keiner der Germann`s. Michael mit einem, Martin mit drei, Andreas mit 5 und Uwe mit 9 miss erhielten auf ihre Gesamtschießzeit einen Zeitzuschlag von 5 Sekunden pro miss. Der Schmale Grat, die Mischung aus Schnelligkeit beim Schießen und die Genauigkeit beim Treffen, ist die „Würze“ dieses Schießsports. Es bestätigte sich aber die alte Weisheit: „ Kein Ziel ist so groß und so nah dran, dass man es nicht verfehlen kann“. Das Stagedesign, also die Anordnung der Ziele und die, für jede Stage unterschiedliche, Reihenfolge der jeweiligen Waffenbenutzung und der Trefferfolge, war nach Meinung unserer Teilnehmer in einwandfrei.

Top Ten Classic Cowboy WM CAS 2016 (2)Die „Classic Cowboy“ TOP TEN der Welt im CAS 2016
(vl) Achter Platz Martin Görß alias „Baltic Lobo“

Alles in Allem reichte es für Martin um den achten Platz zu belegen, Andreas errang in derselben Disziplin den 23. Platz. Michael verpasste die TOP TEN bei den Gunfigther um einen Platz und Uwe wurde hier Siebzehnter.
Nach der WM nutzten alle vier die noch verbleibenden 9 Tage zur „Erkundung“ von Amerika. Mit einer Gesamtreise route von ca.2.500 Meilen (etwa 4000 Kilometer) und den Besichtigungen einiger historischer Stätten, wie 4 Canyons (Grand-, Brice-, Antelope- und Zion-Canyon) fand der Besuch in Amerika am 05.07. auf dem International Airport in Denver mit dem Heimflug seinen Abschluss.
Ein Resümee der Reise zieht Martin: „Überwältigt und zufrieden“